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Verabschiedung ist immer Abschied, aber auch Freude

Abschlussfeier

Traditionellerweise isst die Hochschulgemeinschaft als letztes zusammen Weisswürste und Bretzeln, bevor sie sich für die Sommerferien trennt und sich dann erst im Oktober wiedersieht – in alter und erneuerter Besetzung. Vorher aber gilt es, Abschied zu nehmen. Mit Wehmut und auch mit Freude.

Der letzte Studientag ist der Freitag vor den langen Semesterferien Ende Juli. Die Prüfungen sind vorbei und hoffentlich bestanden, die Hitze kommt, die Hörsäle haben ihre Aufgabe erfüllt, das Semester war lang und oft anstrengend. Und am Freitag trifft sich die Hochschulgemeinschaft zur Abschlussfeier, ein letztes Mal in der Kreuzkirche, das nächste Mal werden wir uns in der renovierten Aula sehen.

Die Professorenband spielt, wie jedes Jahr, die Absolventinnen und Absolventen haben sich nach Gusto herausgeputzt und werden zur Hauptrolle. Zuvor aber spricht Rektor Prof. Christof Voigt über Wandel und Veränderungen, die ungefragt über uns hereinfallen. Dabei erwähnt er den «unevangelischsten Buchtitel, der sich denken lässt», nämlich Peter Sloterdijks "Du musst dein Leben ändern" und kontrastiert ihn mit Psalm 30: «Du verwandelst meine Trauer in Freude … meine Ängste in Mut .. meine Sorgen in Zuversicht.» Veränderung zwingt, Verwandlung wird. Nicht umsonst, so Voigt, ist das Subjekt nicht das Ich, das zur Veränderung angehalten wird, sondern das Du, das Verwandlung schenkt. Diese Perspektive leugnet nicht, dass etwas anders wird, und dies selbst dann, wenn wir es gar nicht möchten. Aber sie legt die Hoffnung nahe, dass am Ende das Gute dabei herauskommt: Freude, Mut und Zuversicht.

Dieses Gute wünschte der Rektor den Anwesenden, besonders den Absolventinnen und Absolventen, mit dem Hinweis, dass dem Du der Verwandlung kein Ort dieser Welt eignet, es vielmehr im Himmel wohne, und dass ihm darum Möglichkeiten offenstehen, die das, womit wir rational rechnen können, weit überschreiten.

Und in der Tat ist es eine grosse Freude, Studierende dieser Hochschule zur Feier einzuladen und sie als Absolventinnen und Absolventen zu entlassen. Im Bachelorstudiengang Theologie Ruth Dipper, Cengiz Atez, An Huynh, Nicole Marten, Jonathan Straub und Janik Buser, im Masterstudiengang Theologie Martin Thoms, Juliane Dippon, Jana Göhler, Sabbath Mavula und Patricia Christmann. Rainer Sindlinger und Hella Hagspiel-Keller haben den Studiengang «Christliche Spiritualität im Kontext verschiedener Religionen und Kulturen» mit dem Maserdiplom abgeschlossen. Eine ganze Menge liebgewordener Menschen also, die zum grössten Teil die Hochschule nach erfolgreichen Studienjahren verlassen.

Das macht die, die zurückbleiben und weiterstudieren oder weiterlehren, nicht nur glücklich – aber auch hier gilt der Hinweis auf die Hoffnung, dass Abschied in Wiedersehen verwandelt wird, Schmerz in Freude und Trauer in Hoffnung. Es soll und wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns gesehen haben, und auch nicht das letzte Mahl, das wir zusammen genossen haben.   CS

 

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